Jubiläumsreise 2024 nach Vézelay ins Burgund

125 Jahre Männerchor Hägendorf

Vielen Lesenden werden diese Namen wohl wenig sagen. Beaune hingegen wird sicher den meisten ein Begriff sein, hat die Stadt und die Gegend im Burgund doch etwas mit gutem Wein zu tun. Der Männerchor Hägendorf hat nach dem Festakt im März, seinen zwei Konzerten im Mai mit der Vereinsreise ins nahe Burgund einen dritten Höhepunkt in seinem 125 -Jahre-Jubiläum erlebt.

«Wein, Weib und Gesang», - diese Begriffe sind nicht unbedingt in dieser Reihenfolge zu bewerten. – Das erste Ziel für unsere Entdeckungen war Vézelay nördlich von Dijon. Auf dem «ewigen Hügel» über dem Städtchen thront die grosse Basilika Sainte-Marie-Madeleine aus dem 12. Jh. Vézelay wurde bereits früh zu einem Zentrum der Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela und war Ausgangspunkt des 2. und 3. Kreuzzuges – ein reizendes Städtchen in der lieblichen burgundischen Landschaft. Eduard Fischer, ehemaliger Dirigent, war unser kultureller Reiseführer, der uns das Burgund und speziell die Gegend und seine Schätze im Departement Yonne näherbrachte. Von Vézelay aus besuchten wir die Stadt Avallon mit seinem typischen Samstagsmarkt, ein Schlaraffenland für alle Geniesser nach dem Motto: «. . . wie Gott in Frankreich» - die Delikatessen, Pâtés, Foie Gras und die feinen Käse liessen Manchem das Wasser im Munde zusammenlaufen. Der schlechte Zustand der Stiftskirche Saint – Lazare aus dem späten 11. Jh. zeigte frappant auf, was der Erhalt der vielen Kunstschätze heute kostet. Zu einer Reise ins Burgund gehört natürlich für einen Männerchor auch der Besuch eines Weingutes. Wir besuchten die kleine Domaine La Croix Montjoie, Appelation Vézelay. Der Chardonnay mundete vorzüglich.

Aus der diesjährigen Bio-Weinernte wird kaum Wein entstehen, denn das zu nasse Wetter befiel die Reben mit einem Pilz und im August traf ein schweres Hagelunwetter die Terroirs.  Das letzte Ziel unserer Reise war die Zisterzienser Abbaye de Fontenay, ein in Stein gemeisseltes Denkmal von Askese und vom Verzicht, im Gegensatz zu Vézelay, das man als Zentrum der grössten Macht – und Prachtentfaltung des Mittelalters bezeichnen könnte. Wir waren alle ergriffen von der Einfachheit, der Grösse und der Abgeschiedenheit dieser Abtei (Unseco Weltkultur Erbe). Wie in der Basilika von Vézelay sangen wir auch in Fontenay einige geistliche Lieder im jeweiligen Chor der grossen und hohen Kirchenräume. Diese beiden Momente waren spirituelle Höhepunkte für die ganze Sängerfamilie.

Jean-Pierre Stephani

 

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